Dorfrundgang Kirche - Rennenhaus, Thierachern
Historische Besichtigungen und Rundgänge
Historischer Rundgang: Kirche und Rennenhaus
Eine stattliche Gästeschar hat sich am Samstag, 10. September auf dem Kirchenparkplatz eingefunden, um an dem etwa eine Stunde dauernden Rundgang Wissenswertes zu unserer Dorfkirche und zum Rennenhaus/Zimmermannhaus zu erfahren. Der Präsident des Vereins Geschichte Thierachern Fred Schneiter begrüsste die Gäste. Guntram Knauer, der Projektleiter und Autor des Buches «Thierachern – eine Reise durch Raum und Zeit», übernahm die Führung und referierte an diversen Standorten rund um die Kirche und beim Rennenhaus.
Beim Pfarrhaus ging es zuerst um den Standort der Kirche. Einer Sage zufolge sollte die Kirche zuerst weiter oben am Hang gebaut werden. Doch bei schauerlichen Nachtstürmen soll das Baumaterial den Hang hinunterbefördert worden sein, was als Fingerzeig für den heutigen Standort betrachtet wurde. In Wirklichkeit steht die Kirche höchstwahrscheinlich auf den Fundamenten eines einstigen römischen Gutshofes, was durch mannigfaltige Funde aus römischer Zeit oberhalb der Kirche untermauert ist.
In der Kirche ging Guntram Knauer auf die Baugeschichte der über tausendjährigen Kirche ein. Eindrücklich sind die restaurierten Wandmalereien an der Nordwestwand, die von der älteren Kirche von ca. 1450 stammen. Die heutige Hallenkirche wurde im Jahr 1708 unter Einbezug der alten Nordwestfassade gebaut. Erläutert wurden auch die Epitaphe, Grabplatten, im Chor und auf der Empore. Vor der Pfruendschüür präsentierte der Referent Bilder des äusserst reichhaltigen Abendmahlsgeschirrs, das früher in der Pfruendschüür aufbewahrt wurde.
Als Letztes besuchte die Gruppe im Rennenhaus den ältesten Gewölbekeller Thieracherns. Hier wies der Referent auf das von zwei schönen Sandsteinsäulen getragenen Kreuzgratgewölbe mit einer Art Zierstreifen, der originalen Bollenfries-Malerei hin. Zum Abschluss genossen die Anwesenden den von den Besitzern des Rennenhauses Fritz und Dori Zimmermann vorbereiteten Apéro. Ein grosser Dank geht an sie und vor allem an den Referenten Guntram Knauer, der am ersten historischen Rundgang gut ausgewählte Kostproben seines enormen Wissens anschaulich weitergegeben hat.